2020 - das Jahr der Rekorde?
2020 kann man als Jahr der Rekorde bezeichnen. Doch nicht offensichtliche Rekorde des „heißesten Jahres“ oder der „höchsten Temperatur“ wurden gebrochen, sondern eher unscheinbare Extremwerte.
Der Luftdruck - ein Rekord am Beginn und am Ende 2020
Beim Luftdruck gab es gleich am Jahresanfang, am 20.01.2020, den ersten Rekord. Mit 1045 hPa wurde der höchste jemals in Lambach gemessene Luftdruck aufgezeichnet. Am sprichwörtlichen „letzten Abdruck“ wurde dann am 28.12.2020 auch noch der niedrigste Luftdruck überhaupt mit 980,9 hPa gemessen. Das Jahr 2020 hat also so einigen - mitunter auch wegen den Luftdruckextremen - so einiges an Kopfweh beschert.
„Yulia“ und „Bianca“
Die Ruhe vor dem Sturm - die gab es im Jahr 2020 nicht wirklich. Wettertechnisch gesehen dürfen wir jedoch auf ein Großteils recht windarmes Jahr zurückblicken, mit Ausnahme des Februars, was in der Grafik links schön deutlich wird.
Am 24. Februar brachte das Sturmtief „Yulia“ ordentlich Wind mit sich und setzte mit stolzen 106,2 km/h den neuen Stationsrekord. Nur drei Tage später kam der Wind zurück - dieses Mal mit dem klingenden Namen „Bianca“ - und brach den wenige Tage zuvor aufgestellten Rekord mit einer Windböe der Geschwindigkeit von sage und schreibe 111km/h. Auch die höchste durchschnittliche Windgeschwindigkeit wurde in dieser Nacht von 27 auf 28 Februar mit 75 km/h festgelegt.
2020 als Jahr des Regens
Niederschlag ja, aber Schnee, nein. 2020 durften wir uns nur ganze 5 Mal über weiße Gärten freuen. Die Gesamt - Neuschneehöhe betrug zudem klägliche 5cm, diese Schneehöhe wurde bereits allein am 6 Jänner 2021 eingestellt.
178 Regentage - insgesamt hat es an circa 10 zusätzlichen Tagen im Vergleich zu den Vorjahren geregnet. Mit 964,6mm Jahresniederschlag hebt sich das Zwanzigerjahr jedoch um einiges von seinen Kollegen ab, der langjährige Durschnitt beträgt ebenfalls nur um die 850mm. Der Jahresniederschlag wird nur vom Jahr 2016 überboten, mit 1077mm. Trotz der überdurchschnittlichen Menge fiel der Jahresanfang und das Jahresende deutlich zu trocken aus, zu viel Niederschlag gab es nur in den Sommermonaten, was sich auch in den kläglichen Sonnenstunden der Monate Juli und August widerspiegelt.
16 Gewitter gab es im ganzen Jahr, das ist zwar mehr als in den Vorjahren, dennoch gab es in der Periode zwischen 1971 - 2000 deutlich mehr Gewitter (durchschnittlich 23 Gewitter/Jahr).
Die Temperatur - zu kalt, zu warm?
Last but not least, die wichtigste meteorologische Größe - die Temperatur. Die Extremwerte waren, mit 32,5 und -6,2°C nicht besonders aufsehenerregend - dennoch gibt es einige interessante Details.
Wie schon erwähnt war der Sommer eher verregnet, zudem gab es keine einzige Hitzewelle. Temperaturen über 30°C wurden nur 7 Mal gemessen, zwar passend im langjährigen Mittel, im Vergleich zu den Sommern der Vorjahre jedoch nahezu erbärmlich. (Grafik rechts - pinker Balken)
Obwohl es nicht sonderlich warm war, war es auch nicht besonders kalt. Zwar gab es vor allem im November und Dezember einige Tage unter 0°C (Frosttage, in der Grafik Cyan) dennoch kühlte es nie wirklich ab, was an der Minimumtemperatur von -6,2°C und auch an der Zahl der Tage, an denen es gar nie Temperaturen im Plusbereich gab (Eistage, in der Grafik dunkelblau), gut zu erkennen ist.
Zusammengefasst kann man sagen - ja, 2020 war ein Jahr der Rekorde. Doch eigentlich war es dann doch wieder relativ durchschnittlich, zumindest wenn man sich auf die Temperatur und den Niederschlag konzentriert. Apropos Temperatur und Niederschlag, mittlerweile zeichne ich das Wetter ja fast schon 5 Jahre auf, die letzten 4 (seit der neuen Station) finden Sie im Diagramm unten zusammengefasst. Das Diagramm kann man noch nicht wirklich als „Klimadiagramm“ bezeichnen, sind doch erst wenige Jahre für die Durchschnittsbildung vorhanden. Dennoch kann man einen Trend erkennen, die Temperatur steigt. (Schön zu sehen auch an der Jahresdurchschnittstemperatur die im Zeitraum 2017 - 2020 10.26°C beträgt, 1971 - 2000 aber noch 8,2°C betragen hat.)
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Oliver Spicker (Donnerstag, 07 Januar 2021 12:31)
Der Jahresrückblick ist gut gemacht.
Sehr übersichtlich und einfach gestaltet.
Georg Bachleitner (Donnerstag, 07 Januar 2021 12:38)
Lieber Paul,
Vielen Dank für deine Arbeit und die interessanten Informationen.
Alles Gute im neuen Jahr.
Maria Aichinger (Donnerstag, 07 Januar 2021 16:06)
Danke für deine Mühe. Er ist sehr interessant unübersichtlich. Wünsche dir ein gutes und interessantes neuesJahr.
Josef Deinhammer (Donnerstag, 07 Januar 2021 17:03)
Danke Paul für die Mühe,ich bin begeistert wie du das Thema Klima mit im Auge behältst! Die Zusammenfassung ist auch sehr aufschlussreich u. interressant,viel Freude u. Erfolg 2021 incl. Matura !